Januar 4th, 2012 by admin

Der Dogenpalast vereint in sich die gesamte ruhmreiche Geschichte der Lagunenstadt. Der Palazzo Ducale repräsentiert eindrucksvoll die politische Stärke, die wirtschaftliche Größe und die militärische Macht der früheren Seerepublik.

Die Dogen Angelo Partecipazio (811 – 827) und Giustianio Partecipazio (827 – 829) machten das Bauwerk im 9. Jahrhundert zu ihrem Hauptquartier und ihrer offiziellen Residenz. Seit dieser Zeit hatten in dem Gebäude alle Regierungs-, Justiz- und Verwaltungsorgane der Republik Venedig ihren Sitz. Außerdem befanden sich in dem Gebäude auch die Privatgemächer des Dogen.

Der Dogenpalast steht an der Piazza di San Marco 1 direkt unterhalb des Markusdoms (Campanile di San Marco) und gegenüber dem Markusturm (Campanile di San Marco). Der Komplex erstreckt sich über eine Fläche von insgesamt 7150 Quadratmetern und beherrscht mit seiner prunkvollen Aussenfassade im Stil der Spätgotik das Stadtbild am Markusplatz und an der Riva degli Schiavoni wie kaum ein anderes Gebäude in der näheren Umgebung.

Der heutige Palazzo Ducale ist bereits das dritte Bauwerk seiner Art. An demselben Standort waren schon im Jahre 1814 während der Amtszeit des Dogen Angelo Partecipazio und unter der Regierung des Dogen Sebastiano Ziani (1172 – 1178) zwei Vorgängerbauten errichtet worden, die nicht erhalten geblieben sind.

Das heutige Erscheinungsbild des Palastes geht einen Umbau und eine Erweiterung des zweiten Vorgängerbaus zurück. Dieses umfangreiche Bauprojekt wurde im Jahre 1340 während der Amtszeit des Dogen Bartolomeo Gradenigo (1339 – 1342) beschlossen. Es wurde in den Jahren von 1340 bis 1492 realisiert und erst unter der Regierung des Dogen Agostino Barbarigo (1486 – 1501) endgültig abgeschlossen. Die Bauzeit überdauerte somit die Amtszeit von insgesamt 22 Dogen.

Die italienischen Architekten und Bildhauer Filippo Calendario (1315 – 1355) und Pietro Baseggio wurden mit der Umsetzung dieses Bauvorhabens beauftragt, das insgesamt 3 Bauabschnitte umfaßte.

Der zum Bacino di San Marco und zum Canal Grande gerichtete Südflügel mit dem Saal des Großen Rates (Sala del Maggior Consiglio) wurde in den Jahren von 1340 bis 1404 gebaut. Er hat eine Länge von 71,5 Metern. Die zur Piazza di San Marco gerichtete Westfassade hat eine Länge von 75 Metern und wurde in den Jahren von 1424 bis 1457 nach dem Vorbild des neuen Südflügels errichtet. Die Porta della Carta, ein Eingangsportal an der Westfassade, wurde in den Jahren von 1438 bis 1442 gebaut.

Der zur Seufzerbrücke (Ponte dei Sospiri) und zum Rio de Palazzo gerichtete Ostflügel mit der Treppe der Giganten (Scala dei Giganti) wurde in den Jahren von 1438 bis 1492 errichtet. Er erstreckt sich über eine Länge von 100 Metern.

Die Süd- und Westfassade des Dogenpalastes erstrecken sich über insgesamt 3 Etagen. Die Ostfassade des Palazzo Ducale erstreckt sich über insgesamt 4 Etagen. Alle Flügel des Gebäudes sind aus Ziegelsteinen errichtet und vollständig mit rosa Marmor und weißem istrischem Kalkstein verkleidet. Ausserdem besticht der Palast mit der unvergleichlichen Eleganz seiner Arkaden im Stil der Spätgotik. Die meisten der Steinskulpturen an der Aussenfassade wurden von venezianischen, florentiner und lombardischen Bildhauern geschaffen.

Am 20. Dezember 1577 wurden der West- und Südflügel durch einen Brand zerstört. Der venezianische Architekt Antonio da Ponte (1512 – 1595), der sich bereits mit dem Bau der Rialto Brücke (Ponte di Rialto) einen Namen gemacht hatte, wurde mit der Neuerrichtung des Dogenpalastes beauftragt und baute den Palazzo Ducale originalgetreu wieder auf.

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