September 27th, 2012 by admin

Das Zirpen der Zikaden im großen Amphitheater von Orange haben wir noch im Ohr, italienische Oper im Franzosenland. Der Heldentenor hatte seine liebe Mühe gegen das nächtliche Insektenorchester. Wir haben uns ein wenig informiert über unser nächstes Ziel Avignon, das am Zusammenfluss von Rhône und Durance liegt. Ein bisschen ist auch hängen geblieben über den Kalkstein, der in dieser Region häufig vorkommt und aus dem die Stadtmauer von Avignon gebaut wurde.

Nach dem Petit Dejeuner sind wir zur legendären Brücke von Avignon aufgebrochen. Nach kurzer Fahrt von knapp zehn Kilometern erreichen wir unser Ziel. Überall am Ufer parken Reisebusse, dazwischen einige Großraumtaxis. Tun wir mal so, als gehörten wir dazu, das spart die Parkhausgebühren.

Gegenüber am anderen Ufer teilt die Île de la Barthelasse die Rhône. Ein Familienticket besorgen für die Brücke und den Palast der Päpste. Oops, Päpste? Der Papst wohnt doch im Vatikan in Rom? Nein, wir befinden uns schließlich in der „Stadt der Päpste“. Der historische Stadtkern von Avignon lässt noch erkennen, wie es hier einmal ausgesehen hat, als der Klerus das Sagen hatte.

„Tenir les enfants par la main“ – sur le pont d´Avignon – dafür sind unsere zu alt. Der Deutsch sprechende Mann im Ohr hilft weiter, unterbindet jedoch die familieninterne Kommunikation. In Erinnerung bleibt der Hochwasser führende Fluss mit interessanten Strömungsbildern an der Oberfläche.

Eis und Kaffee zwischen Pont und Palais. Dann eine Mademoiselle im Ohr. Nun kommt alles raus: Die Römer haben die Päpste verjagt ! Weil sie Orgien feierten ! Das war vor siebenhundert oder achthundert Jahren. Irgendwann durften sie wieder zurückkommen. Seitdem gibt es den Zölibat der katholischen Kirche und den Châteauneuf-du-Pape aus dem gleichnamigen Ort, dem früheren Sommersitz der Päpste, zwischen Avignon und Orange. Heute wollen wir weiter.

Etwas Zeit bleibt für eine Sightseeing-Tour: Hôtel de Ville, Karussell und Theater, Universität, dann queren wir die Rhône. Flussabwärts sehen wir eine alte und die neue Eisenbahnbrücke. In der Ferne rast der TGV über den Fluss. Schade ! Zu spät, bis die Kamera klar ist.

Unter uns und flussaufwärts dümpeln Hausboote. Ein Flussfahrtschiff (von AIDA Cruise gar ?) können wir gerade noch auf dem westlichen Arm der Rhône wahrnehmen. Hier eine Kreuzfahrt zu machen, das wäre eine Option für den nächsten Urlaub.

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