Januar 25th, 2012 by admin

Mit jährlich 3 Millionen Touristen ist Istanbul eine der meistbesuchten europäischen Metropolen und eines der beliebtesten Urlaubsziele der Welt. Diese Popularität kommt nicht von ungefähr. Die Stadt am Goldenen Horn überrascht mit einer Vielzahl an Besonderheiten, die sie von anderen Metropolen der Welt ganz klar hervorhebt.

So kann die Stadt stolz auf eine 2600 Jahre alte Historie zurückblicken, die ihresgleichen sucht und zu den wechselvollsten Vergangenheiten in der Geschichte des europäischen Festlandes gehört. Die türkische Metropole erstreckt sich am Nordufer des Marmarameeres auf beiden Seiten des Bosporus, der Meerenge zwischen dem Mittelmeer und dem Schwarzem Meer. Aufgrund seiner außergewöhnlichen geographischen Lage in Europa und in Kleinasien ist Istanbul die einzige Stadt der Welt, die sich auf zwei Kontinenten befindet. Die Galatabrücke, die den europäischen Teil der Stadt mit dem asiatischen Teil der Metropole verbindet, symbolisiert wie kein anderes Bauwerk diese geographische Einzigartigkeit.

Die strategischen Bedeutung des Bosporus als Brücke zwischen Europa und Asien machte Istanbul zu jeder Zeit zu einem Hauptdurchgangspunkt für die unterschiedlichsten ethnischen Gruppen. An der Schnittstelle zwischen Europa und Kleinasien gelegen, befand sich die Stadt über Jahrhunderte hinweg im kulturellen, militärischen und politischen Einflußbereich der verschiedensten Völker wie der Griechen, Perser, Makedonen, Römer, Byzantiner und Osmanen. Alle Eroberer und Siedler hinterließen in der türkischen Großstadt ihre kulturellen und architektonischen Spuren, wodurch diese zu einen Schmelztiegel von verschiedenen kulturellen Einflüssen wurde.

Die Metropole war in ihrer jahrtausendelangen Geschichte Hauptstadt von insgesamt 3 Weltreichen. Bereits um das Jahr 660 vor Christus von griechischen Siedlern als Kolonie und Handelsposten unter dem Namen Byzantion gegründet, diente die sie in der Zeit von 395 bis 1453 unter dem Namen Konstantinopel als Hauptstadt des Oströmischen Reiches bzw. Byzantinischen Reiches. In den Jahren von 1204 bis 1261 war die sie kurzzeitig die Hauptstadt des Lateinischen Kaiserreiches. Nach der Eroberung von Konstantinopel durch die Osmanen am 29. Mai 1453 diente sie unter dem Namen Ḳusṭanṭīniyye als Hauptstadt des Osmanischen Reiches. Ab dem Jahre 1930 trägt die sie offiziell den Namen Istanbul.

Es ist diese jahrhundertelange Vermischung der unterschiedlichsten religiösen, kulturellen und künstlerischen Einflüsse, die den exotischen, ganz eigentümlichen Reiz der Stadt am Goldenen Horn ausmacht. Dieses kosmopolitische, multikulturelle Flair spiegelt sich am stärksten in der Architektur der zahlreichen historischen Baudenkmäler in der Altstadt von Istanbul wider, die griechische, römische, byzantinische und osmanische Stilelemente miteinander verbindet. Im Jahre 1985 wurde die historische Altstadt von Istanbul von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Im Jahre 2010 lieh die Europäische Union der türkischen Metropole den Tiel Kulturhauptstadt Europas.

Heute ist Istanbul mit 13,1 Millionen Einwohnern die dichtbesiedelste Stadt in der Türkei und die vierte bevölkerungsreichste Stadt der Welt. Sie erstreckt sich über eine Fläche von insgesamt 1830,92 Quadratkilometern und ist in 39 Stadtteile unterteilt.

Das unbestrittene Wahrzeichen von Istanbul ist die Hagia Sophia Moschee (Ayasofya Camii). Die monumentale Basilika steht im Stadtteil Eminönü auf dem europäischen Ufer der Stadt. Sie beherrscht mit ihrer weithin sichtbaren Hauptkuppel und mit ihren 4 hoch aufragenden Mineretten die Skyline der türkischen Metropole wie kein anderes Gebäude in der näheren Umgebung.

Die Kirche verkörpert wie kaum ein anderes historisches Bauwerk die geschichtliche und kulturelle Kontinuität der Stadt von der Spätantike über das Mittelalter bis in die Neuzeit. Die Hagia Sophia wurde in den Jahren von 532 bis 537 unter der Herrschaft des oströmischen Kaisers Justinian I (Flavius Petrus Sabbatius Iustinianus Augustus, 483 – 565) errichtet. Sie wurde nach den Plänen der byzantinischen Architekten Anthemios von Tralleis und Isidor von Milet als Kuppelbasilika gebaut.

Die Hagia Sophia war Hauptkirche des Byzantinischen Reiches und Sitz des Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel. Ab dem Jahre 641 wurde sie auch als Krönungskirche der byzantinischen Kaiser genutzt. Nach der Einnahme Konstantinopels durch die Osmanen im Jahre 1453 wurde die Basilika in eine Moschee umgewandelt. Im Jahre 1934 wurde das historische Bauwerk auf Initiative des türkischen Präsidenten Kemal Mustafa Atatürk (1881 – 1938) in das Hagia Sophia Moschee Museum (Ayasofya Camii Müzesi) umgewandelt, das bis heute für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Die Grösse und die prachtvolle, verschwenderische Innen- und Aussendekoration der Kuppelbasilika waren selbst für spätantike Verhältnisse außergewöhnlich. Während der Innen- und Außengestaltung der Kirche wurden 145 Tonnen Gold verbaut. Die Hagia Sophia wurde vollständig aus Ziegelsteinen errichtet. Sie hat eine Höhe von 55 Metern, eine Länge von 82 Metern und eine Breite von 73 Metern. Die Hauptkuppel hat einen Durchmesser von 31 Metern. Die Basilika war ein Jahrtausend lang die größte Kirche der Christenheit.

Weitere bekannte Sehenswürdigkeiten in Istanbul sind u.a. der Große Basar (Kapali Çarşi), die Blaue Moschee (Sultanahmet Camii), das Hippodrom, der Topkapi Palast (Topkapi Sarayi), der Dolmabahçe Palast (Dolmabahçe Sarayi), die Cisterna Basilica (Yerebatan Sarnici) und die Süleymaniye Moschee (Süleymaniye Camii).

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